Erfolgreiches Geschäftsjahr trotz Pandemiebedingungen

Baugenossenschaftler erhalten zwei Prozent Dividende

Gladenbach. Unter strengen Hygiene- und Abstandregeln konnte die diesjährige Mitgliederversammlung Im Haus des Gastes in Gladenbach stattfinden. Teilnehmer mussten sich vorab auf das Coronavirus testen lassen.

Erfreut berichtete die Vorstandssprecherin, Gabriele Ramerth, dass die Baugenossenschaft trotz Corona auf ein abwechslungsreiches, herausforderndes und erfolgreiches Geschäftsjahr 2020 zurückblicken kann. Ramerth gab bekannt, dass auch in Zeiten der Pandemie keine signifikanten Mietrückstände oder gar ein Rückgang der Wohnungsnachfrage feststellbar war. „Wir bieten unseren Mitgliedern guten und bezahlbaren Wohnraum“ sagte Ramerth. „Die Baugenossenschaft ist seit über 100 Jahren ihrem Auftrag gerecht geworden und wir werden auch in Zukunft ein verlässlicher, solider Partner am heimischen Wohnungsmarkt sein“, so die Vorstandssprecherin weiter.

Die Gemeinnützige Baugenossenschaft verfügt über 499 Wohnungen, 99 Garagen, 3 Altentagesstätten und die Geschäftsstelle in der Hainstraße. Es besteht mit der Stadt Biedenkopf ein Pachtvertrag über das Objekt „Bei der Kirche 14, Altes Rathaus“ mit 8 Wohnungen, die wie eigene Wohnungen verwaltet werden.

Vorstandsmitglied Stephan Claassen schilderte, dass auf Grund des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 die geplanten Modernisierungsmaßnahmen in Biedenkopf Am Roten Stein 1 und 3 und Bachgrundstr. 22 auf die Jahre 2021 bis 2023 verschoben wurden. In die Modernisierung ihres Wohnungsbestandes hat die Gemeinnützige Baugenossenschaft für den Kreis Biedenkopf erhebliche Geldmittel investiert.

„Ein besonderer Schwerpunkt lag bei der Instandsetzung von Wohnungen im Rahmen eines Mieterwechsel“, erklärte Claassen. „Um die Wohnungen langfristig weiter vermieten zu können, mussten wir einige Wohnungen in einen zeitgemäßen Zustand bringen“. Insgesamt wurde ein Betrag von 946.972,97 Euro in den Wohnungsbestand investiert.

Ramerth gab die Bilanzsumme mit rund 14,8 Millionen Euro an. Die Baugenossenschaft erzielte einen Jahresüberschuss in Höhe von 61.693,93 Euro. Vorstand und Aufsichtsrat empfahlen einen Teil des Betrages in die Ergebnisrücklagen einzustellen. 20.865,26 Euro sollen für die Ausschüttung einer Dividende verwendet werden. Dies entspricht einer Dividende von 2,0 Prozent. Einstimmig wurde dieser Vorschlag von den anwesenden Mitgliedern angenommen. Zum Jahresende 2020 verzeichnete die Baugenossenschaft 658 Mitglieder.

Nebenamtliches Vorstandsmitglied, Norbert Wunderlich, erläuterte der Mitgliederversammlung, die Notwendigkeit einer Kreditgewährung für Mieter nach §49 GenG. „Langjährige Mieter, die zum Beispiel aufgrund der Coronapandemie Ihre Arbeit verloren haben und in Zahlungsschwierigkeiten geraten sind, können ihre Mietschulden mit dieser Entscheidung in monatlichen Raten abzahlen und verlieren nicht noch zusätzlich ihre Wohnung“, veranschaulichte Wunderlich. „Hierbei handelt es sich um Einzelfälle“, fuhr Wunderlich fort. Der Antrag auf eine Gewährung von Krediten von max. 5000 Euro wurde von der Versammlung einstimmig genehmigt.

Im weiteren Verlauf der Sitzung standen Neuwahlen zum Aufsichtsrat an. Nach ihrer dreijährigen Amtsperiode kandidierten Karl-Hermann Bolldorf, Joachim Thiemig und Werner Reitz erneut und wurden einstimmig von den Genossen gewählt.